Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten.

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles soll Macht haben über mich.

  1. Kor 6,12

Paulus äußert hier ein riskantes Wort zur christlichen Freiheit. Das hatte er einst bei den Korinthern gesagt. Und dieser mutige Satz entwickelte dann ein mächtiges Eigenleben. Sogar zu Prostituierten gingen einige aus der Gemeinde und waren dabei überaus Stolz über ihr Maß an Freiheit. Denn Paulus hatte ja gesagt: „Alles ist erlaubt.“  Der Apostel muss dann auch lang und breit argumentieren, um alles wieder ins rechte Licht zu rücken. Trotzdem gibt er den Satz nicht auf: Alles ist mir erlaubt. Ja, das Kriterium ist und bleibt die Freiheit. Gott ist ein Gott, der in die Freiheit führt. Schon der Beginn der 10 Gebote ist eine Selbstvorstellung des Gottes, der sich dadurch definiert, dass er die Kinder Israels aus der Knechtschaft geführt hat. Offenbar hat Paulus eine hohe Meinung von glaubenden Menschen. Er traut ihnen zu, zu erkennen, was unfrei macht und was nicht. Der Heilige Geist spielt dabei eine große Rolle. Aber auch die Gebote. Denn wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht. Alles knechtende soll keine Macht über uns haben. Manchmal können eben auch Gebote den Weg in die Freiheit weisen. Jeder von uns kennt Erfahrungen von Unfreiheit. Wir können ermessen, was zum Guten dient. Wir wissen doch, was alles Macht über uns bekommen kann. Paulus sagt mit diesem Satz auch: Freiheit ist möglich. Im Glauben an Jesus Christus können wir diese Freiheit immer wieder neu ergreifen.

Mit herzlichen Grüßen

Robert Lau